Der direkte Weg in die professionelle IT-Welt von Audi – postgraduale Ausbildung in SAP

2023. 06. 09.

Die postgraduale Ausbildung in SAP von Audi Hungaria an der Széchenyi István Universität in Győr wurde 2022 ins Leben gerufen.

Bei unserem Gespräch befragten wir die Entwickler und Experten der postgradualen Ausbildung in SAP (Mariann Hidi – Leiterin Audi Group IT Services, Katalin Szécsényi – Leiterin Competence Center SAP Basis/Technology, Bernadett Domokos – Hochschul- und Wissenschaftskooperationen) und den ersten Studenten, Csongor Raboczki, der sein an der Universität erworbenes SAP-Wissen bereits als Audianer nutzt.

Employer Brandig: Mariann, womit begann die Geschichte der postgraduale Ausbildung in SAP?

Mariann Hidi: In der IT-Branche blicken wir ständig in die Zukunft und suchen nach Möglichkeiten für den Wachstum und die Entwicklung unseres Bereichs im Interesse unseres Unternehmens und unserer Mitarbeitenden. In unserem Fachbereich führen wir nicht nur IT-Aufgaben im Zusammenhang mit dem Standort Győr aus, sondern erbringen auch Dienstleistungen in vielen Ländern der Welt. Vor drei Jahren haben wir festgestellt, dass einer der Schlüsselfaktoren zur Steigerung unserer Marktfähigkeit darin besteht, unsere Kompetenzen im Zusammenhang mit SAP auszubauen, da diese ERP-Software ein sehr wichtiger Bestandteil der Geschäftstätigkeit des Konzerns ist. Damals wurde uns klar, dass es strategisch wichtig war, unser Team zu erweitern, und dass eine größere Anzahl von Ingenieuren, die sich mit diesem Thema beschäftigen, ein entscheidender Faktor für unsere Entwicklung sein würde.

EB: Warum habt ihr euch dafür entschlossen, eine Universitätsausbildung ins Leben zu rufen? Warum habt ihr nicht einfach auf dem klassischen Weg der Rekrutierung nach einer Lösung gesucht?

Mariann Hidi: Die Arbeitsmarktchancen für Arbeitgeber sind im IT-Sektor weltweit äußerst begrenzt. Wir haben dies relativ schnell erkannt und bewusst begonnen, nach Wegen zu suchen und sogar Wege zu schaffen, durch die wir Menschen, die sich für das Thema interessieren, ermöglichen können, das notwendige Wissen und die praktischen Kenntnisse zu erwerben. Wir freuen uns zwar immer über Bewerber mit umfassenden Erfahrungen, aber wir haben beschlossen, die Tür zu öffnen und begeisterten Fachleuten, die bereits über ein allgemeines IT-Grundwissen verfügen, aber noch die notwendigen praktischen Fähigkeiten erwerben müssen, eine Chance zu geben. Für das Erwerben dieses Wissens haben wir in Zusammenarbeit mit der Széchenyi-István-Universität die postgraduale Ausbildung in SAP entwickelt.

EB: Warum die Form einer postgradualen Ausbildung?

Bernadett Domokos: Mariann kam im Jahr 2021 mit klaren Bedürfnissen und Erwartungen zu uns. Sie wusste genau, welche Fachkenntnisse ihr Fachbereich erfordert, und wir haben uns durch unsere Zusammenarbeit mit Hochschulen bemüht, diesen Anforderungen nach bestem Wissen gerecht zu werden. Wir begannen die Arbeit mit einer gründlichen Analyse in Zusammenarbeit mit unseren Universitätspartnern, bei der wir das Wissen der Informatikstudenten während ihres Studiums erfassten. Mit Hilfe eines Projektteams, bestehend aus Universitätsdozenten, identifizierten wir Themenbereiche, die in der allgemeinen Informatikausbildung entweder nicht oder nur teilweise abgedeckt wurden, die aber für uns als Unternehmen nützliches Wissen liefern können, um unsere aktuellen und zukünftigen strategischen Ziele zu erreichen. Durch diese gründliche Arbeit begann die Idee einer postgradualen Ausbildung zur Vermittlung von spezifischem SAP-Wissen immer deutlicher zu werden. Wir haben den geplanten Rahmen, die Möglichkeiten sowie die Themen und Inhalte der (damals noch geplanten) postgradualen Ausbildung gemeinsam mit dem Leiter des Adult Education and Competence Development Center der Széchenyi István Universität, dem Projektteam der Dozenten und unseren IT-Fachleuten im SAP-Bereich im Detail untersucht. Als Ergebnis unserer Zusammenarbeit wurde für uns klar erkennbar, welche Themenbereiche gelehrt und vertieft werden müssen, damit Absolventen der Ausbildung sich als qualifizierte SAP-Experten bei unserem Unternehmen bewerben können.

Bei der Wahl der Form der Ausbildung war unser Hauptziel, mit unserem Programm möglichst breite Zielgruppen auf dem Arbeitsmarkt oder im Hochschulbereich abzudecken. Es war uns besonders wichtig, unseren Mitarbeitern, die von der Transformation betroffen sind, die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und Erweiterung ihrer Kenntnisse zu bieten. Die zeitliche Planung der Schulungen dient ebenfalls diesem Ziel, da diese hauptsächlich freitagnachmittags und samstags stattfinden. Darüber hinaus haben wir auch die Teilnahme aktiver Universitätsstudenten an der von uns initiierten Ausbildung einkalkuliert, da sie mit ihrem frischen Abschluss bereits über dieses spezialisierte Wissen verfügen und bessere Chancen haben, ins Berufsleben einzusteigen und wie Csongor Teil unseres Teams zu werden.

EB: Nach dem, was du sagst, klingt das nach einem akkuraten und langen Prozess. Was hat euch vorangetrieben?

Bernadett Domokos: Wir wussten, dass wir Pioniere sind und glaubten daran, dass es Bedarf an Veränderung und Entwicklung gibt. Jedes Mitglied des Teams hat sein Fachwissen und seine Erfahrungen zu 100 Prozent in das Projekt eingebracht, egal ob es sich um IT-Spezialisten von Audi oder Universitätsmitarbeiter handelte. Marianns Hingabe und Begeisterung haben uns ergriffen, und es war für uns keine Frage, dass das, was wir gemeinsam schaffen, eine wegweisende Ausbildung sein wird, und wir hatten die Hoffnung, dass wir damit vielen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen können.

Nun kann ich stolz über unsere Ergebnisse berichten, denn es ist eindeutig erkennbar, dass die zweisemestrige Ausbildung, bestehend aus drei Modulen, den Studierenden tiefgreifendes theoretisches und praktisches SAP-Wissen vermittelt. Sie lernen die Struktur, Logik, Schnittstellen des Systems kennen und können selbstbewusst damit arbeiten.

EB: Was macht das für einen Unterschied, mit einem/r neuen Mitarbeitenden aus der postgradualen Ausbildung in SAP zu arbeiten zu beginnen?

Katalin Szécsényi: Die reguläre universitäre IT-Ausbildung bietet den Studierenden eine breite allgemeine Grundlage. Im Gegensatz dazu erfordert die SAP-Basis und der Bereich SAP-Logistik/Produktion spezifisches Fachwissen, über das nur wenige Fachkräfte in Ungarn verfügen.

Bei der Zusammenstellung des Lehrmaterials für die Ausbildung haben auch meine erfahrenen Kollegen mit langjähriger Erfahrung und Wissen aktiv mitgewirkt. Dadurch waren wir sicher, dass die Absolventen der Ausbildung über das erforderliche Wissensfundament für zukünftige Aufgaben verfügen werden.

Natürlich erwarten wir nicht, dass die neuen Mitarbeiter aus der Ausbildung sofort eigenständig arbeiten. Die ersten Monate sind geprägt von Einarbeitungsplänen, Mentorunterstützung und weiteren spezifischen Schulungen von Audi. In diesem Zeitraum sammeln die neuen Mitarbeiter ausreichend praktische Erfahrung und Selbstvertrauen und integrieren sich in das Team.

EB: Raboczki Csongor ist der erste Absolvent, der eine Stelle als SAP-Basisadministrator in deinem Team bekommen hat. Wie habt ihr Csongor empfangen?

Katalin Szécsényi: Wir haben uns besonders über seine Bewerbung gefreut, denn wie du bereits erwähnt hast, war er der "erste Vogel", der unsere Initiative bestätigt hat und uns in dem Glauben bestärkt hat, dass wir etwas sehr Gutes gestartet haben. Im Auswahlverfahren war es für uns offensichtlich, dass er nicht nur die fachlichen Grundlagen beherrscht, sondern auch über Soft Skills verfügt, die perfekt zu unserem Team passen. Wir haben ihn mit großer Aufregung und Offenheit erwartet, und nach 3 Monaten können wir bereits aufgrund seiner Erfahrungen sehen, dass unser Plan erfolgreich war. Csongor ist mit ausgezeichneten Grundlagen zu uns gekommen, auf die wir gemeinsam aufbauen können.


EB: Csongor, lass uns in der Zeit zurückgehen. Warum hast du dich für die Ausbildung beworben?

Csongor Raboczki: Ich sah darin eine große Chance und ein Sprungbrett. Schon während meines IT-Bachelorstudiums hatte ich vor, bei Audi zu arbeiten, leider hat es damals nicht geklappt, und so habe ich eine Stelle als ERP-Softwareentwickler bei einem anderen Unternehmen angenommen. Ich habe hier großartige Berufserfahrungen gesammelt, aber mir fehlten die SAP-Kenntnisse, die meine „Eintrittskarte“ in die Welt der multinationalen Unternehmen gewesen wären. Als ich im Newsletter der Universität von der postgradualen Ausbildung erfuhr, stand für mich außer Frage, dass dies der Weg sein könnte, um Audianer zu werden.

EB: Wie hast du den Unterricht gefunden?

Csongor Raboczki: Der Unterricht war sehr praxisorientiert und das Lehrmaterial wurde von professionellen Lehrkräften mit einem breiten Fachwissen vermittelt. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass meine Mitstudierenden und ich ein einzigartiges Wissen erworben haben. Wir waren alle mit großem Enthusiasmus und großer Motivation dabei, und das war an der Atmosphäre absolut spürbar. Mein Lieblingsfach war „Betrieb des ERP-Systems I-II“. In diesen Stunden habe ich beschlossen, dass ich mich langfristig damit beschäftigen will.

EB: Warum hast du dich für das Thema Betrieb entschlossen?

Csongor Raboczki: Alles, was der SAP-Betrieb umfasst, mag für Außenstehende wie Magie erscheinen. Es ist ein sehr komplexes Thema, bei dem man sich mit jedem Detail der Software vertraut machen muss, um Probleme zu lösen, die die Entwickler vielleicht nicht lösen können. Für diesen Bereich trifft es absolut zu, dass man bis zum Tod lernt. Jeden Tag stehen wir vor neuen Herausforderungen und neuen Aufgaben. Mir macht es definitiv Spaß. Das hat mir an der IT schon immer gefallen, denn das ständige Lösen von Problemen bereitet uns ständig Heureka-Momente. Jeden Tag.

EB: Wie bist du dann Mitarbeitender bei Audi Hungaria geworden?

Csongor Raboczki: Während der Ausbildung wurden wir öfters von IT-Führungskräften von Audi besucht, um frei über den Beruf, ihre Arbeit und unsere Möglichkeiten zu sprechen. Wir konnten Fragen stellen und erhielten Antworten. Hier lernte ich zum ersten Mal meine jetzige Vorgesetzte, Katalin kennen. Ich habe meine Bewerbung sofort nach dem persönlichen Gespräch eingereicht, und einige Wochen später haben wir uns bei einem Vorstellungsgespräch näher kennengelernt.

Ich bin seit dem 9. März Mitglied im SAP-Basis-Team und kann mich seither mit Hilfe meines Mentors und meines Einarbeitungsplans ständig entwickeln. Ich freue mich, sagen zu können, dass sich mein Ziel von vor Jahren erfüllt hat. Ich habe in meinem Bereich bekommen, was ich erwartet und mir vorgestellt habe, und vielleicht noch mehr. Mein Wunsch war, in einem guten Team arbeiten, und dieser Wunsch wurde mir zu 100 % erfüllt. Obwohl wir viel im Home-Office arbeiten, fühle ich mich als Teil eines eng zusammenarbeitenden Teams.

EB: Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Csongor Raboczki: Ich möchte den Weg fortsetzen, den ich eingeschlagen habe: Mein Wissen ständig zu erweitern. Die Arbeit, die wir bisher geleistet haben, macht mir wirklich Spaß, und es ist unglaublich inspirierend, dass alle Menschen um mich herum stets lernen. Wir entwickeln uns in der Tat gemeinsam als Team, und das ist großartig!

Ich persönlich arbeite von Ungarn aus an den Systemen von Porsche, aber die deutsche Fachsprache ist völlig neu für mich, so dass mein kurzfristiges Ziel neben meiner beruflichen Entwicklung es ist, die deutsche Fachsprache zu lernen.

EB: Wem würdest du die Ausbildung empfehlen?

Csongor Raboczki: Ich empfehle diese Ausbildung gerne weiter, sie hat mir ein sehr positives Gefühl gegeben und meine Hoffnungen erfüllt. Ich würde es nach meinem Beispiel in erster Linie Hochschulabsolventen_innen oder erfahrenen Ingenieuren_innen empfehlen, die einen Bachelor-Abschluss in IT haben, dabei aber spezifische SAP-Kenntnisse erwerben und für Unternehmen von Weltrang arbeiten möchten.

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