Audianer in der weiten Welt - der Weg der E-Mobilität von Győr bis Kassel

2024. 07. 22.

Für unseren Ingenieurkollegen István Schmidt sind langjährige Beziehungen charakteristisch: Seit 2013 ist er eng in die technischen Bereiche unseres Unternehmens eingebunden und bereits seit 10 Jahren arbeitet er mit Elektromotoren, worauf er sehr stolz ist.

In seiner Karriere hat er zahlreiche Meilensteine erreicht und die in dieser Zeit erlebten Herausforderungen haben ihn dazu motiviert, seinen Horizont auf der Auslandsentsendung noch stärker zu erweitern.


In unserem Artikel könnt ihr von seinen beruflichen Erfolgen, seinen spannenden Aufgaben und den Details seiner Entsendung nach Kassel lesen.

Erzähl uns von deinen bisherigen Aufgaben bei Audi Hungaria.

István Schmidt: Der Technischen Entwicklung von Audi Hungaria trat ich im Sommer 2013 als Praktikant bei. Kurz darauf hatte ich die Möglichkeit, mit einem Stipendium ein halbes Jahr in Karlsruhe an der TU zu studieren. Nach meiner Rückkehr wurde ich erneut als Praktikant am MAC (Motoren Anlauf Zentrum) im Bereich der elektrischen Antriebe angenommen, wo ich auch meine Diplomarbeit schrieb. Ich arbeite seit Januar 2015 als Vollzeitbeschäftigter im Unternehmen und begann gleichzeitig mein MSc-Studium in Mechatronik an der István-Széchenyi-Universität in Győr.

Von 2015 bis 2019 habe ich im MAC als Prozessingenieur gearbeitet. Dort war ich verantwortlich für die Überwachung und Entwicklung von Statorherstellungsprozessen im Fertigungstechnologiezentrum für E-motoren (FTZ-E). Anschließend trat ich dem Team der Fertigungsplanung im Motorwerk bei, für das ich von 2019 bis 2023 als Fertigungstechnologie Ingenieur gearbeitet habe. Meine Aufgabe war das Einführen von neuen Prozessen in Bezug auf die Stator-Produktion.

 

Worauf bist Du besonders stolz in Bezug auf deine Karriere?

I.S.: Ich bin stolz darauf, dass ich mich bereits seit 10 Jahren mit Elektromotoren beschäftige. Nach der Produktion und Entwicklung des C-BEV- und des PPE-Stators bin ich nun an der Konzeption und dem Prototyping der Produktionsprozesse für den Stator der dritten und vierten Generation (MEB eco, SSP) von Elektromotoren beteiligt. In dieser Zeit habe ich auch mehrere Maschinenkäufe, Produktoptimierungen und Prozessanpassungen durchgeführt.

Außerdem bin ich der Gründer des Studentenwettbewerbs Plan@Tech Challenge, der erstmals im Herbst 2021 bei Audi Hungaria stattfand. Ich war zudem der Leiter des Pilotprojekts „Coffreetime“, das zur Einführung einer Sprechstunde mit dem Management in mehreren Abteilungen führte, und diese bewährte Praxis wird im Unternehmen noch heute, seit 5 Jahren, angewandt.

Momentan bin ich mit einer der wichtigsten Aufgaben in der Statorproduktion in Kassel betraut, der Anschaffung einer Maschine für das Prototyping der Hairpin-Biegung. Dies zeigt auch, dass meine Kollegen und Kolleginnen mir vertrauen, was mich mit Stolz erfüllt.

 

Was hat dich an der Auslandsentsendung gereizt und wie wurdest du in Bezug auf deine Karriere auf sie aufmerksam?

I. S.: Während meinen im Ausland verbrachten Erlebnissen in den Jahren an der Universität habe ich unglaublich viel gelernt und meinen Horizont erweitert. Das wollte ich noch mal durchleben, deshalb suchte ich nach einer Möglichkeit für eine Entsendung. Außerdem sah ich eine Herausforderung darin und das Potential zur Entwicklung sowie dazu, neue Aspekte kennenzulernen.

Im Bereich der Fertigungsplanung ist es bei weitem nicht selten, dass Kollegen und Kolleginnen an ausländischen Niederlassungen ihr Wissen erweitern. Sowohl die aufnehmende als auch die entsendende Niederlasse profitieren von einer solchen Entsendung, da Entsandte berufliches Wissen mitbringen und nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat aufgrund ihres erweiterten Horizonts und ihrem weiteren Kontaktnetz effektiver bei ihrer Arbeit sind.

Die Niederlassungen in Győr und Kassel werden in Zukunft immer stärker zusammenarbeiten, so dass eine gute Beziehung und eine schnelle Kommunikation unabkömmlich ist. Mein Abteilungsleiter schlug die Möglichkeit der engeren Zusammenarbeit vor, nachdem er in mir die Ambition dazu sah. Es folgten mehrere Runden an Gesprächen, in denen sich herausstellte, dass ich auch der empfangenden Abteilung sympathisch war, so dass man mir gegenüber offen und sehr aufgeschlossen war.

 

Wo arbeitest du gerade und was sind deine alltäglichen Aufgaben?

I. S.: Seit Februar 2023 arbeite ich in Kassel in der Technischen Entwicklung und innerhalb dieser im Team der Fertigungsprozessentwicklung für E-Motoren. Derzeit besteht meine Hauptaufgabe darin, die Herstellungsprozesse des Stators als Produkt für die Großserienproduktion vorzubereiten.

 

Wie ist deine Beziehung zu deinen dortigen Kollegen?

I. S.: Zum Glück haben wir uns schnell mit den Kollegen und Kolleginnen verstanden. Ich wurde sehr freundlich aufgenommen und sie organisierten sogar ein gemeinsames Frühstück bei meiner Ankunft. Seit dem machen wir in unserer Freizeit oft etwas zusammen mit unseren Familien.

          

 
Mit wem bist du nach Deutschland gereist und wie verbringt ihr eure Freizeit?

I. S.: Vor anderthalb Jahren sind wir zusammen mit meiner Frau und unserem 8 Monate alten Sohn nach Deutschland gezogen. Unsere Tochter wurde im Februar dieses Jahres geboren. Wir leben an einem sehr schönen Ort, der auch für die Familie ideal ist. Die Kinder können bei verschiedenen Angeboten die deutsche Sprache kennen- und sprechen lernen, so dass auch für sie die Welt größer wird.

Im Alltag, wenn es das Wetter in Deutschland zulässt, machen wir mit den Kindern Ausflüge. Meistens geht es in eine nahe gelegene Stadt. Wir waren schon in Fritzlar, Marburg, Melsungen, Hannoversch Münden und an langen Wochenenden haben wir uns Erfurt und Weimar angeschaut und mit Freunden zusammen Nürnberg und Bamberg erkundet. Letztes Jahr waren wir bei meinen Pateneltern zu Besuch, die ganz im Norden von Deutschland, in Leer, leben.

Außerdem ist der Bergpark in Kassel einer meiner Lieblingsorte, zum einen aufgrund seiner Natur, zum anderen wegen dem über einen tollen Ausblick verfügenden Biergarten.

                    

 
Was fehlt dir am meisten von den Dingen zu Hause und wie oft fahrt ihr heim?

I. S.: Am meisten fehlen uns die Familie und die Freunde und das Wetter in Ungarn. Hier regnet es viel und es ist meist 5-6 Grad kälter, womit wir uns noch nicht ganz abgefunden haben. Deswegen versuchen wir aller drei Monate nach Hause zu fahren.

 

Welche Schwierigkeiten gab es für euch beim Umzug? Was sind deiner Meinung nach die persönlichen/fachlichen Eigenschaften, die dafür unerlässlich sind, dass man während einer Entsendung zurechtkommt?

I. S.: Es braucht definitiv Flexibilität und Offenheit, vor allem in den ersten Monaten. Der Umzug hat die ganze Familie aus ihrer Komfortzone geholt. Ihre Unterstützung ist in dieser Zeit unverzichtbar, weshalb ich meiner Frau sehr dankbar bin, dass sie mir darin beisteht.

Ich könnte es mir gar nicht vorstellen, ohne meine Familie hier zu sein. Zum Glück ermöglicht es die Unternehmensregelung, dass bei längeren Entsendungen auch die Familie mitkommen kann. Der Umzug mit kleinen Kindern ist schwieriger als man denkt, und es gibt viele Fragen, die zu klären sehr hilfreich war, sowohl von meinen HR-Kollegen und Kolleginnen zu Hause als auch von den Mitarbeitenden hier. Die größte Schwierigkeit war es vermutlich, ein neues Zuhause zu finden, denn in Kassel ist es nicht Teil des Alltags, dass Entsandte dazukommen - im Gegensatz zu Ingolstadt und Wolfsburg, die dann für 1-2 Jahre eine möblierte Wohnung mieten wollen, sodass der Markt auch gar nicht dafür ausgelegt ist. Auch gab es nicht die Möglichkeit, Kollegen und Kolleginnen nach Rat zu fragen, die zuvor nach Kassel entsandt worden waren, denn das ist eine neue, noch im Entstehen befindliche Partnerschaft zwischen den zwei Niederlassungen, sodass wir in diesem Hinblick als Pioniere gelten.

Beruflich gesehen muss man in der Lage sein, mit neuen und unerwarteten Situationen umzugehen, neue Beziehungen aufzubauen, und dazu braucht es Flexibilität und Offenheit. Ich denke, dass ich mich schnell und leicht in das neue Team integrieren konnte, was auch meinen Deutschkenntnissen und meiner beruflichen Kompetenz zu verdanken ist.

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