01/03/24

Unsere Entwicklungsingenieure beim Einsatz am Polarkreis

Die Technische Entwicklung der Audi Hungaria gestaltet seit zwei Jahrzehnten die Mobilität der Zukunft aktiv mit. Sie ist nicht nur eine der wichtigsten Säulen unseres Unternehmens, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im globalen Entwicklungsnetzwerk des Audi und Volkswagen Konzerns.

Bei der feierlichen Werkseröffnung im November 2023 im Rahmen einer fantastischen Show ist unser Unternehmen mit dem Elektroantrieb für die neueste PPE-Plattform (Premium Platform Electric) in eine neue Ära der Elektromobilität eingetreten. Die Applikation der PPE-Antriebe an verschiedene Modelle wird derzeit noch durchgeführt, der Entwicklungsprozess ist also noch nicht abgeschlossen.

Zwar können wir während der Motoraudits in unserem Entwicklungszentrum, das auf elektrischen Achsantrieben aufbaut, Prüfungen wie Messung der Rotormagnetisierung, die nur bei uns möglich sind, durchführen, aber es gibt einige Erprobungen, die erfordern, dass der Prophet zum Berge kommt, und zwar für klimatische Bedingungen, die hier in Győr nicht simuliert werden können. So packten Dávid Szepesvári, Entwicklungsingenieur und Applikateur, und Mátyás Gunther, Entwicklungsingenieur und Fachkoordinator, ihre Jagdunterwäsche ein und kamen nach einem 12-stündigen Flug und einer verschneiten Fahrt im Audi-Volkswagen Testzentrum im -28 Grad kalten Winter in Finnland am Polarkreis an.

Unsere jungen Ingenieure erzählten von ihrer ungewöhnlichen Arbeit und ihren spannenden Abenteuern.

Mátyás Gunther: Innerhalb der Entwicklung Fahrsystem arbeiten wir im Applikationsteam auf dem Gebiet der Entwicklung Leistungselektronik und beschäftigen uns mit der Integrierung bestehender elektrischer Achsantriebe in neue Fahrzeuge. Wir überprüfen, erproben und verbessern ggf. die korrekte Funktion der Parameter neuer Fahrzeugtypen. Zu unseren Aufgaben gehört auch die Applikation von rein elektrischen Autos, d.h. wir laden die Software der Leistungselektronik mit Parametern.

Dávid Szepesvári: Wir führen auch Fahrzeugtests unter extremen klimatischen Bedingungen durch, und neben der Teststrecke in Süditalien im Sommer erproben wir im Winter auch in Muonio in Lappland in Nordfinnland, wo Audi und Volkswagen ihre Teststreckenzentren nebeneinander haben.

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Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man an den Polarkreis reist. Wie bereitet ihr euch auf eine solche Reise vor?

Mátyás Gunther: Ich kann sagen, dass ich ein erfahrener Reisender bin, ich war schon fünf Mal bei Wintererprobungen dabei. Man steigt in einer noch nie erlebten Kälte aus dem Flugzeug. Im Novemberwinter sind minus 28 Grad keine Seltenheit, und minus 6 bis 8 Grad tagsüber gelten als mildes Wetter. Da packt man zuerst die Jagdunterwäsche und andere warme Kleidung ein.

Wie laufen ein Wintererprobungen und die Vorbereitung darauf unter solch rauen Wetterbedingungen ab?

Mátyás Gunther: Im Rahmen der Vorbereitungen für den Auslandseinsatz gehen wir zu Hause den genauen Zeitplan durch und stellen die notwendige Ausrüstung zusammen. Die Autos kommen auf Anhängern aus Deutschland, so dass wir für unsere 11-tägige Erprobung im November vier Autos – darunter einen Q6 e-tron – hatten, die alle von unserem neuen elektrischen PPE-Motor angetrieben werden, den wir selbst bauen. Die vorbereiteten, bereits serienmäßig ausgestatteten Autos werden in der Klimakammer bei minus 28 bis 30 Grad Celsius bzw. auf der verschneiten und asphaltierten Teststrecke verschiedenen Tests unterzogen, zum Beispiel beim Beschleunigungen. Die mit dem Auto verbundene Messsoftware läuft dabei auf unserem Laptop und zeichnet die Ergebnisse auf. Wir überwachen die Parameter live während der Messung und können bei Bedarf durch Veränderung der Parameter eingreifen. Auf der Grundlage dieser Tests geben wir neue Fahrzeugderivate frei und stellen sicher, dass sie unter allen Bedingungen einwandfrei funktionieren.

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Welche besonderen Befugnisse oder Fähigkeiten sind erforderlich, um an einer solchen Mission teilzunehmen?

Mátyás Gunther: Ich denke, dass neben einer selbstbewussten Fahrweise die Fähigkeit am wichtigsten ist, in unerwarteten Situationen ruhig zu reagieren. Außerdem braucht man eine Art Eignung, Mut und Offenheit, da wir bei einem solchen Wintererprobungen nicht unter Alltagsbedingungen arbeiten.

Dávid Szepesvári: Die Testfahrzeuge können mit einer speziellen Genehmigung, einem Prototypenführerschein, gefahren werden, den man nach einer Konzernschulung erwerben kann. Hier lernen wir, wie wir auf unerwartete Situationen reagieren sollen. Ich arbeite seit anderthalb Jahren bei Audi Hungaria, ich hätte nie gedacht, dass dies einmal zu meinem Job gehören würde. Die meiste Zeit im Arbeitsalltag verbringen wir vor dem Monitor, aber die Erprobungen am Prüfstand oder in der Klimakammer im Werk sind uns auch nicht fremd. Natürlich ist es aber eine ganz besondere Erfahrung, auf einer Teststrecke zu arbeiten.

Es werden Autos erprobt, die noch nicht auf dem Markt sind. Welche Sicherheitsmaßnahmen sind damit verbunden?

Dávid Szepesvári: Natürlich sind die Erprobungen geheim, nur befugte Personen haben Zutritt, auf der Strecke darf nicht fotografiert werden, und wir müssen die Kameras auf unseren Handys abkleben. In einigen Abschnitten der Strecke wird die Sichtschutz durch Segeltücher gewährleistet, aber man muss schon ein ganzer Kerl sein, um in die Kälte hinauszugehen und zu lauern.

Mátyás Gunther: Wir haben auch nicht viele Einheimische getroffen, man trifft die Leute um diese Jahreszeit nur im Laden. Die Tage sind Ende November sehr kurz, die Sonne geht gegen halb zehn auf, und am frühen Nachmittag wird es wieder dunkel, so dass wir die meiste Zeit im Dunkeln arbeiten.

Ihr habt 11 Tage in, sagen wir mal, Schnee, Kälte und Dunkelheit verbracht. Was für eine Erfahrung war diese Reise für euch?

Dávid Szepesvári: Für uns beide war es eine außergewöhnliche Erfahrung und Gelegenheit, in einer solchen Umgebung zu arbeiten. Das ist keine alltägliche Sache, an den Polarkreis zu fahren. Wenn das Wetter milder war, konnten wir in unserer Freizeit den Skilanglauf ausprobieren und an schönen Orten wandern. Für mich war die Reise in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes, es war erst meine zweite Wintererprobung. Letztes Jahr habe ich gerade hier in Finnland zum ersten Mal ein elektrisches Auto ausprobiert, und da ich es liebe, im Schnee zu fahren, war es wirklich cool, auf einer Teststrecke am Polarkreis hinter dem Steuer eines Prototyps zu sitzen, der noch nicht auf dem Markt ist. Es bedeutet mir sehr viel, dass ich die Technologie der Zukunft entwickeln, mitgestalten und mit meinem Wissen zu diesen Prozessen beitragen kann.

Mátyás Gunther: Die fast ständige Dunkelheit kann anfangs deprimierend sein, aber sie gibt einem auch die Möglichkeit, etwas so Besonderes wie das Polarlicht zu erleben. Es ist ein Phänomen, für das man ganz viel Mühe aufbringen muss, außer man hat so viel Glück wie David, und es bereits zum ersten Mal erleben kann, lachen sich die Kollegen an. Da es nur bei klarem Himmel zu sehen ist, heißt es, muss man bei klirrender Kälte und relativ weit entfernt von hellen Gebieten danach suchen. Für mich leuchtete es bei meiner vierten Reise.

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